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Auswertung der Spendenaktion August 2010
Das Hochwasser ist verschwunden, die Schäden wurden sichtbar.
Zusammen mit dem Autorenverein 'Kristallfeder' und dem 'Deutschen Buecher-Forum' wurde auf Anregung des Buchautors Stefan Jahnke
gespendet.
Hier ist der Bericht von der Übergabe der Spende im Kurort Jonsdorf/Zittauer Gebirge:
Die Idee am Tag des Unwetters gefasst, die Freunde informiert, die Herzen geöffnet, die Spenden gesammelt, den Tag festgelegt, den Ort gefunden…
Heute, am 30. August 2010, war es soweit.
Deutschlandweit, vom Norden zum Süden, der Mitte und dem Osten, haben wir in den letzten Tagen doch ein paar Euro zusammenbekommen. Immerhin 85 an der Zahl.
Gestern fertigte ich noch eine kleine Spenderliste, also nur mit Name, Bundesland und Spendenhöhe. Alles steckte daher heute Morgen in einem Umschlag. Dazu ein paar aufmunternde Worte, denn es könnte ja sein, dass die Meistbetroffenen durch wichtige Behördengänge o.ä. nicht anzutreffen sind.
Gegen 9:30 Uhr ging es los. Fotoapparateakku noch mal prüfen, Tank gefüllt. Warum leitet mich das Navi unbedingt zu einer sinnlos weit weg liegenden Autobahnauffahrt? Na, vielleicht Montagskoller? Weit gefehlt… und weil ich meinen Kopf durchsetzen wollte, stand ich dann eine halbe Stunde im Stau auf der A4.
Irgendwann ist das vorbei und ich sause gen Bautzen, von da über die B96 nach Süden und nach einigen Baustellen, die auf Beseitigungsmaßnahmen der Hochwasserschäden von Land und Kommune hindeuten, komme ich gegen halb zwölf im Kurort Jonsdorf an. Hier soll es nach meiner Recherche einige arg getroffen haben.
Wie findet man zu ihnen?
Touristinformation, da man im Gemeindeamt gerade zum Mittag schritt.
"Guten Tag, ich komme vom Autorenverein ‚Kristallfeder' und dem 'Deutschen Buecher-Forum'. Wir haben für Hochwasseropfer hier im gebirge gespendet. Können Sie mir sagen, wen es hier am ärgsten getroffen hat?"
Ja, man kann. Und schon liegt ein Ortsplan auf dem Tisch.
"Hier, sehen Sie, dieses kleine Tal am Ortsausgang. Da ging der Bach voll durch alle Häuser. Und der Tischler Steudtner auf dem Peters Huebel 25 in Alt-Jonsdorf, der hat alles verloren!"
Das war er. Genau. Ein Lichtblick für ihn!
Rein ins Auto, hin!
Na ja, war nicht so einfach, denn die Zufahrt hat das Wasser verschluckt. Nur vom Berg, also der anderen Seite, komme ich ran. Und dann stehe ich vor der Tischlerei.
Der Riss unter dem Firmenschild im Putz allein (schräge Einblendung) spricht wohl Bände zur Substanz nach dem Wasser!
Tischlerei Steudtner, Alt-Jonsdorf, Kurort Jonsdorf, Zittauer Gebirge
Natürlich haben schon viele fleißige Hände angepackt, zumindest die schlimmsten Löcher auf dem Hof und die Schäden am Hausfundament notdürftig begonnen zu beseitigen. Aber die Tischlerei selbst, sein Lebensunterhalt und auch der seiner Familie und von ein paar Gesellen, das war alles noch kaputt, gerade so für das Notwendigste gangbar.
Ein Tischler in diesem Ort... überall Arbeit, nicht nur durch das Wasser... und dann keine Möglichkeit, sie zu machen.
Ich komme rein. Er will mich fast wegschicken, kann keine Aufträge annehmen.
Ich erzähle, woher ich komme, was ich will, was ich mitbringe.
Sein Gesicht hellt sich auf. Dann kommen fast Tränen.
Ich übergebe die Spende, lasse den Moment festhalten.
Buchautor Stefan Jahnke übergibt Tischlermeister Steudtner die Bar-Spende
Nein, wir haben Herrn Steudtner sicher nicht die Werkstadt gerettet. Nachdenklich berichtet er von 2002. "Damals haben wir gebangt, waren froh, dass es uns nicht so getroffen hat, wie Dresden. Jetzt waren wir dran. Verdammt!"
Aber Hoffnung kann ich ihm bringen. Und das Gefühl, dass nicht nur Dresden, sondern ganz Deutschland an ihn und alle um ihn denkt.
Lange wollte ich nicht stören. Er hat zu tun. Klar, bei der Menge Arbeit ringsum.
Noch einmal bedankt sich Herr Steudtner ganz herzlich bei allen Spendern zwischen Wasser und Bergen in Deutschland.
Ich gehe, habe Respekt vor seinem Mut, weiterzumachen... und natürlich vor dem Wasser. Diese Kraft... und der doch jetzt so klein und schmal dahinfließende Bach hinter dem Haus...
Irgendwie ein gutes Gefühl, geholfen zu haben. Er wird sicher eine der verlorenen Maschinen mit unserer Hilfe ersetzen, bald wieder richtig arbeiten können.
Ich fahre weiter, sehe mich ein wenig um.
Das Schmetterlingshaus in Johnsdorf ist wieder geöffnet. Viele seltene Arten sind zu sehen. Noch sieht man einige Schäden außen und innen. Als das Wasser da stand, paddelten die Angestellten täglich mehrmals hin. Die Schmetterlinge müssen ja gefüttert werden. Toll!
Ich will über die Tschechei nach Dresden zurück. Damit spare ich ein paar Kilometer, kann günstig tanken, fahre eine gemütliche Straße… glaube ich.
Dort sieht es schlimm aus. Weggebrochene Straßen, überschwemmte Häuser. Ein Neubau, im Rohbau fast fertig, steht irgendwo zwischen Novy Bor und Hrensko (CZ). Nun mittendrin der Schutt und Flutmüll der nahen Siedlung.
Ich muss halten. Man verfüllt ein Loch, wo die Stützmauer der Straße in den Bach rutschte. Das Geländer ist weg. Vielleicht stürzten auch noch Autos in den Fluss?
Beim nächsten Halt, irgendwo an einem Berg, stehen frische Kreuze an der Straße. Mein Tschechisch ist nicht so gut, aber vielleicht hat es mit der Sturzflut zu tun, die genau da vor Wochen herunterraste? Und unten in Hrensko, kurz vor der Grenze, muss ich eine Behelfsbrücke nutzen. Im Fluss, der ruhig dahinfließt, liegen die Reste der alten, sicher gut hundert Jahre alten Brücke. Mann… Wasser! Wir brauchen es alle… nur eben nicht so.
Nein, ich habe von meiner Fahrt durch die Tschechei keine Bilder gemacht. Überall schufteten Menschen, wollten aufbauen, Schäden beseitigen. Sie lächelten, wenn ich vorbeifuhr. Man hätte anhalten, helfen wollen. Aber wo? Ungerecht für alle anderen und doch gerade hier? Keine Ahnung! Aber ich gehe Essen in einem Restaurant, dem man die Fluten noch ansieht, gebe mehr Trinkgeld als üblich. Trotzdem… ein Gulasch und ein Bier für keine 4 Euro. Gutes Restaurant... Lecker! Und dann diese Schäden überall.
Zuhause sehe ich mir die Bilder aus Johnsdorf an. Ja, wir haben geholfen.
Danke Euch, die Ihr mit gespendet habt oder auch in Gedanken bei den Betroffenen wart.
Hoffnung haben wir gegeben. Mut… und Hoffnung.
Das Lachen von Herrn Steudtner zeigt es.
Den vollständigen Spendenaufruf des Autorenvereins 'Kristallfeder' und des 'Deutschen Buecher-Forums' finden Sie hier.
Eine weitere Spendenmöglichkeit schuf der Buchautor Stefan Jahnke mit folgender Aktion:
Bitte spenden auch Sie... es ist dringend!
Direkt zum Wirtschaftsthriller 'Wasser' von Stefan Jahnke... Klick
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