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     und Foto: Stefan Jahnke

 

Rezensionen - Ausgelöscht

 

Bewertung von Gerd Lomland aus Berlin am 06. Mai 2009

ausgezeichnet (5 Sterne)

Immer wieder das Mittelalter. Haben wir denn nicht heute genug Themen, die es auch einmal in Buchform zu veröffentlichen gilt?
Ich war aber neugierig.
Immerhin hat der Neu-Autor Stefan Jahnke seit Oktober letzten Jahres nun schon das fünfte Buch vorgelegt. Eine Menge, die entweder von unheimlichem Fleiß oder von lapidarem Gefasel zeugen könnte. Die Rezensionen zu seinen anderen Büchern, aber auch seine neue Webseite schienen jedoch zu beweisen, dass da einer den Stift in die Hand genommen hat, der mehr kann, als nur eben ein paar Worte zu schreiben.
Schon seine Biografie, so kurz sie überall im Internet zu lesen ist, schafft Vertrauen, dass dieser Mann weiß, wovon er schreibt.
Ein Dorf im Mittelalter. Auch noch eines, das es heute nicht mehr gibt. Ein Zufall?
Die Menschen im thüringischen Saalfeld scheinen jedenfalls schon davon gehört zu haben… vor Jahnkes Buch! Und genau darum habe ich die gut 20 Euro gern in die Hand genommen und versucht, das aufwändig im Internet angepriesene Buch im Handel zu erwischen.
Leider stellt sich mancher Buchhändler etwas unbeholfen an, wenn er anhand einer ISBN-Nummer ein Werk aus einem Demand-Verlag versorgen soll. Doch schließlich…
Als ich die ersten Zeilen las war ich schon mitten in jener alten Welt. Nein, da kam keine Langeweile auf. Und ich danke dem Autor für interessante zehn Lesestunden, die mich nun unbedingt überzeugt haben, dass der Name „Stefan Jahnke“ einen Platz unter den guten und lesenswerten Autoren verdient!
Meine Empfehlung: Buch kaufen, ein Wochenende frei nehmen, lesen und nach weiteren Büchern des Autors Ausschau halten. Ich habe schon das nächste bestellt!

entnommen aus: www.buecher.de, Buchvorstellung

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«Ritter und Päpste, Templer und Könige. Toll!»

Bewertung von Felix Henze aus Frankfurt am Main (14.05.2009)

Was mich besonders überraschte waren die klaren Bilder, die der Autor in diesem Buch zeichnete. Gerade weil wir doch mit dem Mittelalter so wenige Kontakte haben, uns auch nach vielem Lesen oft nicht vorstellen können, was da geschah und wie es zuging. Und genau da finde ich in diesem Buch, wo es ja um viele Klischees, aber auch knallharte Fakten geht, so viele Berührungspunkte zur heutigen Zeit, dass es mir zumindest bei der Lektüre so erging als wenn ich geradewegs in diese Zeit versetzt worden war.
Ein Meisterstück. Und vor allem eine treffliche Geschichte.
Natürlich, grausam war jene Zeit, die sich der Autor ausgesucht hat. Doch was alles möglich gewesen wäre… na ja… Zumindest glaube ich diesem Buch und traue es allen Akteuren zu, dass sie genau so gehandelt haben können.
Für mich als geborenen Bayern, heutigen Wirtschaftswissenschaftler in einer der Schaltzentralen der Finanzmacht in Deutschland und immer schon an deutscher Geschichte Interessierten stellt sich aber die Frage, warum diese Geschichte, die der Autor hier schreibt und sogar durch entsprechende Recherchen in Thüringen, Sachsen, gar Avignon und Rom belegt, nicht schon viel früher von Anderen aufgegriffen wurde.
Ich habe Bekannte in Thüringen. Unweit von Saalfeld leben die. Und die haben sich kundig gemacht. Tatsächlich soll es dort solch ein Dorf gegeben haben und bis heute ist wohl nicht gänzlich geklärt, warum und wie es verschwand.
Für mich jedenfalls ein Buch dass ich unbedingt gelesen haben musste. Obwohl ich skeptisch war. Ein Autor, schön im Business-Look… Kann der denn ein wirklich gutes Buch über das Mittelalter schreiben?
Ja… unumwunden ja! Er kann. Und vielleicht besser als manch Anderer!
Ein Muss für alle Fans jener Zeit. Und bitte, Herr Jahnke, weiter so spannende Bücher!

entnommen aus: www.buch.de, Buchvorstellung

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Bewertung von Antje Jürgens aus Lunden am 31. Oktober 2010

Das Cover ziert das Foto einer verschneiten Landschaft und lässt noch nicht viele Rückschlüsse auf das Buch zu.

Laut Inhaltsangabe geht es jedenfalls ins Mittelalter. Jahnkes Schreibstil, obwohl sofort klar erkennbar, bedient sich einer etwas anderen Sprache als sonst. Einer, die mir auf Mittelaltermärkten begegnet ist, was das Eintauchen in die Geschichte für mich gleichermaßen erleichterte, wie erschwerte. Denn der Autor lässt seine Charaktere nicht nur so sprechen und denken. Seine Beschreibungen von Dingen, Gegenden und/oder Begebenheiten sind genauso gehalten.

Leser, die sich darauf einlassen, landen in einer Welt, in der die Bevölkerung den willkürlichen Entscheidungen und Launen ihrer Landesherren und der heiligen Kirche unterworfen waren, die ihre Dogmen genau wie ihre Vormachtstellung auf Biegen und Brechen halten wollten. Was dafür getan werden, wer dafür bezahlen musste, war völlig gleichgültig. Die Kirche ging dafür so weit, ein ganzes Dorf verschwinden zu lassen.

Doch das kristallisiert sich erst später heraus. Zunächst einmal lernt man im Prolog jenen Ritter kennen, der später mit zur Aufklärung des Sachverhalts beiträgt. Einen Menschen mit allen Fehlern und Schwächen der damaligen Welt, der bisweilen allerdings schon wie jemand zu denken scheint, der etwas später gelebt und andere Denkweisen gelernt hat. Der, obwohl seit Jahren ein treuer und loyaler Diener seines Herrn, trotzdem immer damit rechnen muss, in Ungnade zu fallen. Und dem geht es zu Anfang gar nicht gut. Ihm droht Folter oder gar der Tod, weil er seinem Herrn nicht das besorgen konnte, was der wollte – ein wirksames Mittel gegen die Pest und andere Gebrechen. Dabei konnte er das gar nicht, denn Eich, ein Dorf, das jahrzehntelang neben zahlreichen Wundern (in Form von Heilungen) auch für Ärger sorgte, ist mit Mann und Maus, Haus und Hof verschwunden. Nichts scheint mehr darauf hinzudeuten, dass dort überhaupt jemals eine florierende Siedlung stand. Nur mit einigem Glück kann Hannes Balthasar überzeugen gen Eich zu ziehen, um sich selbst von dieser Ungeheuerlichkeit zu überzeugen.

Danach geht es in die eigentliche Geschichte und der Leser lernt den ungestümen Balthasar kennen, der trotz seiner Jugend von gerade mal 13 Jahren nicht vor Raub, Unterdrückung und Vergewaltigung zurückschreckt und schon eine Gruppe um sich schart, die ihn ein Leben lang begleitet. Bereits allein durch ihn wird deutlich, dass Frauen damals weniger als Vieh galten, das die arme, z. T. hungernde Bevölkerung geknechtet und ausgepresst wurde und gegen all das wenig unternehmen konnte, weil sie quasi zum Besitz des Landesherren gehörten. Und der Junge – Balthasar – ist der Sohn dieses Landesherren, und schreckt übrigens auch nicht davor zurück, den eigenen Vater zu bestehlen.

Dann jedoch geschieht etwas, was den Hitzkopf Balthasar zum Umdenken bewegt. Er wird kein Heiliger, aber er ändert sich. Es ist ein langsamer, aber unaufhaltsamer Prozess, der beginnt, als sich ihm der unbewaffnete Holger von Roßberg in den Weg stellt. Er ist aufgrund einer Eingebung nach Eich gezogen, um den Bewohnern dort beizustehen. Etwas an dem Mann lässt Balthasar innehalten und wieder und wieder nach Eich kommen, um von ihm zu lernen. Dabei könnte er ihn kurz nach ihrem Kennenlernen, ohne irgendwelche Repressalien fürchten zu müssen, vernichten. Denn Balthasars Vater stirbt und er, obwohl er das Mündel seines älteren Bruders Friedrich ist, wird zum Herrn über die Wartburg. Doch er merkt schnell, dass er mehr von einem lebendigen als von einem toten von Roßberg profitieren kann.

Der junge Herr der Wartburg hebt bald schon seine schützende Hand über die Gemeinde Eich und von Roßberg. Schutz ist nötig, denn was von Roßberg bewirkt, lässt das Misstrauen der Kirche erwachen. Seine Bemühungen sind nicht ganz ungefährlich, denn auch Adlige können schnell unter Kirchenbann gestellt werden. Damit taucht der Autor in einen sehr dunklen Abschnitt der Glaubensgeschichte ein. Die damalige Kirche verteilte Vergebung und Gnade nicht an Bedürftige, sondern an zahlende Kundschaft. Doch der Autor geht weiter, erinnert an die Welle von Tod und Verderben, die die damalige Kirche lostrat, um ihre Machtposition zu halten.

Deshalb sorgt Balthasar auch dafür, dass König Karl und der amtierende Papst Eich ebenfalls Schutz bieten. In diesem Zusammenhang lernt auch der Ritter Hannes den geheimnisumwobenen Ort und den Mann kennen, der dafür verantwortlich ist. Der Heiler bringt nicht nur Balthasar viel bei, sondern sorgt durch seine wundersam wirkenden Handlungen dafür, dass die bis dahin unscheinbare Gemeinde zu einer blühenden Siedlung heranwächst und Pilgerströme anzieht. Während das übrige Land unter der Pest leidet und Raubrittertum, Verwahrlosung und Hunger sich ausbreiten, blüht neben Eich auch der Verwaltungsbereich auf, den Balthasar leitet. Bis, ja bis eben zu jenem schicksalshaften Tag Jahre später, an dem Eich von heute auf morgen verschwunden zu sein scheint. Zauberei? Eine dreiste Lüge und Verschwörung seines bisher treuen Ritters Hannes und des Heilers von Roßberg?

Erst als Balthasar sich mit eigenen Augen von dem an sich unerklärlichen Phänomen überzeugt, erteilt er Hannes den Auftrag, nach einer Klärung zu suchen. Sehr bald stellt sich heraus, dass die Kirche etwas mit dem Verschwinden zu tun haben muss. Eine Kirche, die damals schnell etwas als Häresie und Ketzerei abtat, die Menschen folterte, ertränkte oder verbrannte, nur weil sie anders dachten, altes Wissen hegten und pflegten, etc. Nur – welcher der gerade amtierenden Päpste hat den Auftrag erteilt? Und was ist aus den Menschen von Eich geworden, allen voran aus Holger von Roßberg? Was haben die Templer mit diesem Ort zu tun, die von der Kirche verfolgt werden, weil sie Maria Magdalena verehren und nicht als Hure abstempeln? Was haben sie mit dem Ritter selbst zu tun. Von diesem Handlungsstrang (Templer) hätte ich ehrlich gesagt gerne mehr gelesen. Aber er fügt sich auch so gut in die Geschichte ein.

Der Autor schlägt einen weiten Bogen, der letztlich im Epilog in Schottland mit Hannes endet, Jahre nach dem Verschwinden von Eich oder dem Tod Balthasars, der beteiligten Päpste oder Könige.

Die von Jahnke gewählte Sprache, das Herausstellen der teilweise recht verqueren Ansichten sogenannter „Edler“ und „Ritter“, das Schlaglicht auf ein sehr dunkles Kapitel in der europäischen Geschichte – all das führt den Leser durch die 310 gut gefüllten Seiten.

Seiten, die auch flüchtig davon sprechen, dass man ohne Vergangenheit, ohne das gelebte Wissen langjähriger Erfahrungen, wohl existieren, aber nicht immer unbedingt gut leben kann. Diese Thematik ist nach wie vor aktuell und wird doch so oft ignoriert. Ebenso aktuell, wenn auch in veränderter Form, ist der Umstand, dass auch heute noch sinnlose Opfer auf dem Altar der Machterhaltung gemacht und gebracht werden, sowohl vor religiösen wie auch wirtschaftlichen Hintergründen. Auch wenn vieles in Jahnkes Roman reine Fiktion ist, der weitergesponnene Faden einer teilweise sicher belegten Recherche - man stellt sich unwillkürlich die Frage, welch ungeheurer (Wissens-)Schatz verloren ging, weil ein machthungriger Teil einer Organisation, der weit jenseits dessen scheint, was Glauben bedeuten sollte, seine Interessen rücksichtslos und zielstrebig wahrte. Führt allgemein betrachtet vor Augen, dass einige wenige reichen, um viele zu unterdrücken; Halbwahrheiten oder gar Lügen zu verbreiten, wenn sie es geschickt anstellen. Intrigen zu spinnen, die in die heutige Zeit reichen, auch wenn sich vieles zum Besseren geändert haben mag. Macht klar, dass viele vieles über sich ergehen lassen, weil sie eigentlich nur eins wollen: Leben.

Beim Lesen des Titels fiel mir übrigens ein Spruch ein. Ich weiß nicht, von wem er stammt, aber er lautet: „Alles, was lebt, sich bewegt, hinterlässt eine Spur. Keine Tat wird ausgelöscht, kein Gedanke fällt ins nichts.“ Dass an dem Spruch etwas dran ist, belegen die Worte des Autors ganz vorne im Buch. Eich und andere Orte mögen aus welchen Gründen auch immer ausgelöscht worden sein. Doch etwas von ihnen lebt weiter: In Archiven, Gedanken, Erinnerungen. Seine Recherchen haben Jahnke für diese Geschichte in Archive in Berlin, Eisenach, Avignon und Rom gebracht und mich durch seine Worte für einen kurzweiligen Abend ins Mittelalter. Wer historische Roman mag, sollte auf alle Fälle einen Versuch wagen.

entnommen aus: www.booklookerforum.de, Buchvorstellung

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«Mittelalter hautnah erleben» , 22. Mai 2009

von Harald Sommer "Der Neuleser", Meißen/Sachsen

Ein Buch über das Mittelalter. Dieser Trend scheint ja derzeit unter den Literaten ganz angesagt zu sein. Fast hätte ich dieses Buch von Stefan Jahnke zur Seite gelegt, wollte es auch nur haben, weil ich schon über viele seiner anderen Werke geschrieben habe.
Doch dann lernte ich ihn kürzlich kennen. Nicht im Business-Anzug wie in seiner Biografie und auf den Buchklappen zu sehen. Auf einem Mittelalterfest in Sachsen - verkleidet als Gutenberg und begleitet von seiner ganzen ihn voll unterstützenden Familie. Locker, offen.
So kamen wir ins Gespräch und auch wenn ich erst dachte, dass dieser Autor von Neuzeit-Wirtschaftsthrillern und Nachwende-Reiseerzählungen sicher nicht zum Schreiben eines guten Mittelalterromans fähig wäre, so musste ich meine Meinung revidieren.
Ja, wieder liegt da ein echter "Jahnke" mit scharf gezeichneten Charakteren, einer unglaublichen Story und viel fleißiger Recherche für die Authentizität der Story, die wohl wirklich auf einer wahren Begebenheit fußt.
Ritter, Landgrafen, Könige, Päpste, Mundschenke, Diener, Burgfräulein. Liebe, Hass, Stolz, Demütigung. Die ganze Palette wird geboten. Feinfühlig und genial.
Vom Verbot der Templer und der Flucht der Überlebenden dieses Ordens geht es über Wunderheiler in Thüringen, Pest im Zentrum des heutigen Europas und aktionsreiche Reisen durch die mittelalterliche Welt bis zum Verschwinden eines ganzen Dorfes und schließlich zum Showdown in Schottland.
Selbst hier, wenige Meter von mir entfernt auf der Burg in Meißen, sind einige meiner Bekannten gefesselt, aber auch schockiert über die immer realer werdende Welt, die Jahnke da baut. Denn auch hier spielt seine Geschichte. Sein "Historischer Thriller".
Nein, zuviel verraten... das wäre ein Frevel. Aber alles ist spannend beschrieben. Von der ersten Zeile bis zum Ende. Einem unerwarteten Ende. Doch das ist man bei Jahnke gewöhnt.
Ich kann nur sagen: Wer dieses Buch glaubt in die Reihe der Massenprodukte nach den Erfolgen der "Hebamme" einordnen zu können, der tut diesem Buch Unrecht. So großes gar, dass man Gefahr läuft die Genialität des Themas und der Umsetzung dessen zu unterschätzen. Denn dieses Buch "Ausgelöscht" von Jahnke verdient einen besonderen Platz. Nicht nur im Regal, sondern auf der Rangliste der Bücher über die grauen Vorzeiten hier in Europa!
Dass das Lesen bildet, das wissen wir schon lange. Wie das Lesen lebendiger Geschichte fesseln kann, das zeigt dieses Buch, das zeigt Jahnke. Wieder einmal. Genial!

entnommen aus: www.amazon.de, Buchvorstellung

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